Samstag, 18. Juli 2009

Gaya - ach du (heilige) Scheisse...

Hello,

so schnell melde ich mich nun wieder, denn ehrlich gesagt bin ich froh ueber jeden Moment, den ich im klimatisierten Internetcafe verbringe und nicht in den Strassen Gayas herumlaufen muss. Die Stadt ist naemlich der absolute Wahnsinn - und das nicht gerade im positivsten Sinn... Aber beginnen wir mal von vorne:

Die Zugfahrt habe ich erst einmal sehr gut ueberstanden, ich hab auch immer wieder mal schlafen koennen und eigentlich gab es dabei ueberhaupt keine Probleme. Gegen 6 Uhr in der Frueh bin ich dann in Gaya angekommen und hab um mich herum schon mal nur Maenner gesehen, die mir natuerlich alle Taxis, Fahrradrikschas, Autorikschas etc. andrehen wollten. Im Lonely Planet war aber ein nettes kleines Hotel beschrieben, das 5 Minuten zu Fuss entfernt lag und so schlug ich alle Transportangebote aus und machte mich auf den Weg. Schon als ich es betrat, starrten mich die drei Maenner an der "Rezeption" (ein Klapptisch mit 4 Sesseln) an als waere ich die erste westliche Frau ever, die das Hotel betrat. Auf jeden Fall war dann ein Zimmer frei, das umgerechnet 3 Euro die Nacht kostet und ehrlich gesagt ist es auch keinen Cent mehr wert. Eines der ersten Dinge, die ich auf jeden Fall tun werde, wenn ich wieder zuhause bin, ist dem Lonely Planet ein Mail zu schreiben, dass sie doch bitte in der naechsten Auflage die Hotelbechreibung aendern sollen. Denn der "islamisch inspirierte Innenhof im zweiten Stock" beschreibt schlicht und einfach einen Rohbau, dem das Dach fehlt. Nachdem ich dann auf jeden Fall erstmal noch zwei Stunden geschlafen habe, kam bereits das naechste Abenteuer.

Ich wollte naemlich bereits im Voraus mein Zugticket kaufen, wenn ich von Gaya (ja, ich muss nochmal hierher zurueck kommen!!!) nach Varanasi weiterfahre am 24. Juli. Eine Stunde hab ich es versucht, mit Englisch, Franzoesisch und sogar Chinesisch, mit Haenden und Fuessen und sowohl am Bahnhof selbst als auch in einem Reisebuero - erfolglos. Danach hab ich erstmal 2 Zigaretten gebraucht und hab mich entschieden das alles von Bodhgaya aus zu regeln.

Nachdem ich nun einen Tempel besucht habe (uebrigens die einzige Sehenswuerdigkeit, die es hier gibt), bin ich nun vollkommen aufgeloest in ein Internetcafe verschwunden. Danach werd ich nun mal was essen und mich dann vermutlich mit meinem Buch in mein Zimmer zurueckziehen, hoffend, das ich dieses Loch von Badezimmer nicht allzu oft benutzen muss und betend, dass bald morgen ist.

Versteht mich nicht falsch, ich erlebe zurzeit genau das Abenteuer, das ich wollte, aber dennoch ist es teilweise schwer als halbwegs attraktive blonde Frau in indischen Staedten zu sein, in die sich sonst kein Westler verirrt...

Aber ich lass mich sicher nicht unterkriegen... Alles Liebe, eure Kati

PS: Fotos folgen hoffentlich in Kuerze...

4 Kommentare:

  1. Ohje, das klingt ja anstrengend... Aber uns ging's in Ahmedabad nicht viel besser, deshalb sind wir mit dem erstmoeglichen Bus gleich weitergefahren... Hoffentlich sind deine naechsten Eindruecke besser!
    LG aus Udaipur,
    Mario und Tom (alais Hieronymus und Engelbert aus Zwickau, Germany - unsere Decknamen... hihi)

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  2. Ach meine Arme! Fühl mit dir und wünsch, dass es besser wird...
    Aber das "halbwegs attraktiv" bitte streichen - du bist doch eine Bombe!!

    Bussal hdl
    Elisabeth

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  3. @ Mario: Tja, ich bin dann auch gleich am naechsten Tag in der Frueh in die Autorikscha nach Bodhgaya gestiegen und hier ist es einfach toll... In Gaya hat mich auch nichts mehr laenger halten koennen nachdem ich eine Maus an meinem Bett vorbeilaufen gesehen hab!!!

    @ Elisabeth: Danke fuer die Aufmunterung und auch das Kompliment!!! Mir gehts jetzt aber schon viel besser, hab das Gaya-Tief definitiv ueberwunden!!!

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  4. Hey kati,
    ich und meine freundin hatten im März genau dasselbe Glück in diesem wunderbaren Hotel gelandet zu sein, weil jeder uns erzählt hat, dass man abends nicht nach bodhgaya fahren soll. am nächsten tag war daraufhin wahltag und da durfte KEIN Auto/Riksha oder ähnliches verkehrsmittel fahren. Wir waren daher gezwungen über 24stunden in gaya festzusitzen. Als wir nachts durstig aufgewacht sind und wir vergessen hatten am vorabend wasser zu kaufen ging meine freundin runter an die "rezeption" und wollte wasser. sie stürzte sich darauf, bis ich bemerkte das auf meiner flasche nicht der originalverschluß draufgedreht war. da hatte sogar ich keinen durst mehr ._.
    Das Ergebnis zeigte sich dann gleich am nächsten nachmittag: wir wollten nach einer (leider) kurzen bodhgaya besichtigung wieder zurück nach dehli fahren,weil unser flug bald ging und meine freundin brach am bahnhof kurz vor einfahrt des zuges zusammen und verbrachte die 1,5tage zugfahrt hauptsächlich in der indischen zugtoilette. Nicht schön - aber lehrreich.

    Liebe Grüße,
    mary

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